Möglicherweise haben Sie auch schon diese Erfahrung gemacht: Man sitzt am Flughafen oder in der Bahn, geht die letzte Besprechung noch einmal durch oder bereitet sich auf die bevorstehende vor und wird unvermittelt aus seinen Gedanken gerissen. Das Wort „Lautsprecher“ bekommt in diesem Augenblick eine ganz neue Bedeutung!
Menschen, die ihre Telefonate in der Öffentlichkeit führen und dabei alle anderen im Umkreis von 100 Metern an Ihren Gedanken teilhaben lassen, nerven! Es ist unvermeidbar, ihnen zuzuhören und dem zu folgen, was sie an wichtigen Mitteilungen zu machen haben.
Manchmal haben solche Gespräche, die man zwangsweise belauschen muss, einen gewissen Unterhaltungswert und manchmal muss man sich doch sehr zusammenreißen, um nicht lauthals loszulachen. Letzteres ist immer dann der Fall, wenn diese Person ihren Gesprächspartner mit Begriffen aus dem reichhaltigen Fundus des „Governance Glossary Acronym Reference Guide“ oder anderer Quellen in hoher Frequenz und Dichte bombardiert und im Eifer der Selbstdarstellung übersieht, dass der eine oder andere Begriff an der Stelle eventuell doch nicht optimal verwendet – im Klartext: Bullshit – ist.
Dem geduldigen Zuhörer stellt sich in solchen Augenblicken die Frage nach dem wieso? Wieso tun manche Leute so etwas? Wieso verstecken sie sich hinter Worten, die sie teilweise noch nicht einmal selber verstehen? Sprache als Werkzeug zur eigenen Aufwertung? Sprache als Mittel, um nicht kommunizieren zu müssen? Viele Worte, um die Wahrheit zu verstecken?
Wir hatten vor einiger Zeit eine Situation – es ging um die Bewertung der Effizienz von Betriebsprozessen – als unser Gesprächspartner einen von uns genannten Fachbegriff eifrig notierte und sich auch eine kurze Erklärung dazu geben lies. Der Berater fühlte sich geschmeichelt. Eben dieser neu gelernte Begriff wurde wenige Stunden später von unserem Gesprächspartner sogleich in einem Meeting schwungvoll über den Tisch geschleudert – leider in einem sehr unpassenden Zusammenhang! Das einzige Ergebnis dieser „Kommunikation“ war: Da versucht einer, sich kompetent darzustellen.
Ein anderes Mal wurden wir zu einem tiefroten Projekt gerufen, um es zu retten. Der Management Bericht, der vorgelegt wurde, zeigte in der Tat eine rote Ampel. Weiterhin wurde mit sehr viel technischen Details, die vermutlich als „Beweis“ herhalten sollten, aufgewartet. Ein Auszug aus einem Maschinen-Log in einer weitestgehend unlesbaren Form wäre die Steigerung und daher für uns keine Überraschung gewesen. Es stellte sich glücklicherweise nach einigen Interviews mit inquisitorischen Tiefgang heraus, dass hier lediglich gewisse Befindlichkeiten auf unterster Ebene nicht bewertet nach oben gemeldet wurden, ansonsten lief dieses Projekt durchaus innerhalb vertretbarer Toleranzen. Häufig genug ist es aber auch genau anders herum!
Beiden Beispielen ist gemeinsam, dass Kommunikation, wenn sie missbräuchlich eingesetzt wird – im ersten Fall bewusst, im zweiten Beispiel der mangelnden Erfahrung geschuldet – eine der Hauptursachen für Schiefstände in der IT insbesondere in Projekten ist.
Der „Bastard Operator from Hell“, dessen Geschichten im Netz zu finden sind und der vielen sicherlich bekannt sein dürfte, hatte es zu seiner Zeit als die EDV Persönlichkeit im Unternehmen sehr leicht. Als unantastbarer Gott herrschte er über seine Server und die Programme, schaltete nach Belieben Dinge ab und wieder an und wimmelte die Bittsteller der Fachseite gnadenlos mit Hinweisen auf die Dreistigkeit ihrer Anrufe ab. Perfomance Probleme wurden regelmäßig damit erklärt, dass bei bestimmten Wetterbedingungen die Taktfrequenz der Systeme nun mal sehr viel geringer sei.
Die Verbreitung moderner IT Management Methoden engte den Lebensraum dieser Spezies immer mehr ein. IT wurde grundsätzlich auch für Nicht-Fachleute beherrschbar. Einige Vertreter dieser Spezies wurden gefasst und als persona non grata des Hauses verwiesen, viele gingen ins Exit – sprich Rente. Diejenigen, die überlebt hatten, mussten sich ihrer neuen Umwelt anpassen, um sich auch weiterhin der Kontrolle und der Führung durch ihr Unternehmen entziehen zu können.
Die Sprache wurde von Ihnen als die ultimative Waffe zur Verteidigung entdeckt und die Kunst, mit vielen Worten das Wichtige und Entscheidende nicht zu sagen, wurde von Ihnen perfektioniert.
Haben Sie auch diese Erfahrung gemacht? Dann rufen Sie uns an!
Wir wissen, dass eine wirkungsvolle Kommunikation neben einem auf Erfahrung basierendem professionellen Risikomanagement und der Persönlichkeit eines erfahrenen Projektleiters eine der zwingend notwendigen Voraussetzungen für die erfolgreiche Durchführung von Projekten ist.